Vor kurzem war der Windows-Defender noch einTop-Antivirenprogramm, das es mit jedem Konkurrenten aufnehmen konnte. Ich habe deshalb mein Avira-Programm gekündigt, obwohl ich das Abo gerade erst bezahlt hatte. Nun ist zu lesen, der Defender landete auf dem letzten Platz. Was ist passiert? Muss ich mich schnellstmöglich um ein anderes Antivirenprogramm kümmern? Taugt der Defender nur noch für die Tonne? Was ist mit den bisherigen Lobpreisungen?
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Peter
Hallo Herr Peter,
die Stiftung Warentest hat ab und zu etwas merkwürdige Vorstellungen von den Dingen, die da getestet werden. In jedem Fall hängt das Testergebnis der Zusammenfassung von der Gewichtung der einzelnen Aspekte des Tests ab. Das ist unvermeidlich. Daher muss man immer den ganzen Test selbst lesen und sehen, welche Dinge einem selbst wichtig sind und dann die Zusammenfassung der Ergebnisse selbst vornehmen.
Sie haben Informationen aus dritter Hand, nämlich die einzelnen Punkte ohne Gewichtung kennen Sie erst, wenn Sie den ganzen Bericht durcharbeiten. Die Zusammenfassung zu einer einzigen Note ist Information aus zweiter Hand.
Nun habe ich „Wissen macht Klick“ nicht gesehen und kenne keine Details zu dem Bericht über Antivirenprogramme.
Grundsätzlich sind alle Antivirenprogramme schlecht, weil sie
1. nie aktuell sein können. Pro Sekunde kommen zig Schadprogramme neu in Umlauf.
2. zusätzliche Lücken ins System einbauen müssen, um überhaupt zu funktionieren
3. Windows Update behindern können. Zumindest der Windows Defender behindert nichts.
4. dem Anwender eine Sicherheit vorspielen, die es nie geben kann. Das führt zur Sorglosigkeit im Umgang mit Web-Seiten und E-Mail.
Wie kommt es denn,
dass trotz AV-Programmen die Treibstoffversorgung an der Ostküste der USA lahmgelegt wurde?
… dass Patienten in Krankenhäusern verstorben sind, weil die EDV danieder lag?
Ein Auto ist ein gefährlicher Gegenstand, so dass der Fahrer eine Schulung benötigt und die Qualifikation – in einige Ländern sogar alle paar Jahre wieder – nachweisen muss.
Wenn man dann in der Zeitung liest, dass in GB die an Covid-19 erkrankten Patienten in einer Excel-Tabelle geführt werden, die maximal 65536 aufnehmen kann, so dass 130.000 etwas älter Fälle aus der Tabelle heraus rutschten. Wenn man annimmt, dass 1% der Fälle tödlich enden, wurden 1300 Patienten „übersehen“ und sind verstorben.
Da verlassen sich Leute auf den Rechner und verwenden Programme, die sie nicht kennen. Ja, die Beschränkungen der Programme sind dokumentiert. Das ist kein Geheimwissen.
VG
noha