Kann man mehrere Anti-Viren-Programm gleichzeitig aktiv haben?
Hallo vera-e,
zum Programmieren gibt es seit 1/2 Jahrhundert gute Bücher. Eine Stadtbibliothek sollte da ausreichen. Zunächst muss man sich darüber klar werden, auf welche Ebene man sich dem Thema nähern will. Ich habe meinen ersten Programmierkurs 1970 gehabt und bin mit Rechnern „groß geworden“.
Vorwort zur Absicherung:
Jegliche Absicherung – egal ob Rechner oder das eigene Haus – ist mit Umständlichkeiten und Unbequemlichkeiten verbunden.
Die wichtigste Maßnahme bei Windows ist die Trennung von Administration und täglichem Arbeiten. Administrative Aufgaben sind z.B. die Installation von Programmen, die Sicherung des Systems und der Daten.
Hinweis: Die Platte eines Rechners kann jederzeit, auch ohne Vorwarnung, kaputt gehen.
Die Trennung der Aufgaben geschieht dadurch, dass man einen weiteren Benutzer anlegt und diesem nur Standard-Rechte gibt. Das geschieht automatisch beim Einrichten der Benutzer. Der erste hat administrative Rechte, andere zunächst nicht.
Wenn Sie den zuerst eingerichtete Namen mit Standard-Rechten weiter verwenden wollen, dann geben Sie dem zweiten Benutzer Admin-Rechte und nach Prüfung, dass das funktioniert, entziehen Sie dem ersten Benutzer seine Admin-Rechte.
Da Sie vermutlich 3x am Tag Programme installieren und sich deswegen ab- und mit dem Admin-Account anmelden müssen, ist dieser Umstand zu verkraften.
Die nächste Stufe der Absicherung ist noch einfacher zu erreichen. Regel:
Der Download-Ordner muss immer leer sein!
Wenn man eine oder mehrere Dateien herunter geladen hat, verschiebt man diese in ein Archiv-Verzeichnis, das nach Themen benannt, viele Unterverzeichnisse hat.
Grund:
Es gibt Schadprogramme, die aus mehreren Dateien bestehen, jede für sich harmlos und damit dem Virenscanner egal. Mit einem kleinen Programm, das ein Browser im Hintergrund herunter lädt, werden die Teile dann zum Schadprogramm zusammen gebaut und gestartet.
Wenn man im Download-Ordner Dateien findet, die man nicht kennt, kann man diese gleich löschen. Denn die nützlichen Dateien hat man ja ins Archiv verschoben.
Die nächsten wichtigen Kleinigkeiten:
* Stellen Sie im Datei-Explorer ein, dass Namensanhänge und versteckte Dateien angezeigt werden. Machen Sie sich mit der Bedeutung der Namensanhänge vertraut und prüfen Sie bei unbekannten Namensanhängen, was diese bedeuten.
* Falls Sie Microsoft Office verwenden, stellen Sie dieses so ein, dass keine Makros (ohne Rücksprache bei Ihnen) ausgeführt werden dürfen.
* Verzichten Sie auf Programme wie Winzip, 7zip, Winrar usw. Diese wurden in der Vergangenheit des öfteren kompromittiert.
zip-Archive können schon seit 17 Jahren mit dem Windows Explorer (der heute Datei Explorer heißt), gelesen und geschrieben werden.
* Verzichten Sie auf Programme, die vorgeben, Windows zu optimieren oder zu bereinigen oder Treiber automatisch zu aktualisieren. Diese Programme sind bestenfalls nutzlos und im weniger guten Fall ruinieren Sie das System.
*Ebenfalls entbehrlich ist der Adobe Acrobat Reader, der sich in der Vergangenheit durch zahlreiche Sicherheitslücken hervorgetan hat. Es gibt zahlreiche Alternativen, die zwar ebenfalls Sicherheitslücken haben, aber wegen geringerer Verbreitung werden diese selten ausgenutzt. Den Adobe Acrobat Reader braucht man, wenn man sich den Inhalt eines PDF vorlesen lassen muss, wenn man 3D-Objekte anzeigen will oder Konstruktionspläne vermessen will.
Die nächste Stufe der Absicherung erfordert leider wesentlich mehr Arbeit.
Vorbemerkung dazu:
Windows passt auf, dass nur befugte Benutzer den Inhalt der Verzeichnisse Windows,
Programme und Programme (x86) ändern dürfen.
Daher werden ausschließlich in diesen Verzeichnissen Programme installiert. Bei allen anderen Verzeichnisse wird eingestellt, dass der Anwender daraus keine Programme starten darf.
Das betrifft insbesondere das Download-Verzeichnis und %AppData%
In %AppData% gibt es in der Regel leider Programme, die dort aber nicht zu suchen haben. Schlechte Beispiele sind die automatischen Update-Programme von Mozilla. Die Jungs und Mädels dieser Organisation machen sich zwar viele Gedanken über die Sicherheit (der persönlichen Daten) im Netz, aber keine zu Windows. Man muss dann den Firefox und den Thunderbird von Hand aktualisieren.
Den größten Aufwand hat man dann, wenn man eine Liste aller Programme erstellt, die man starten kann und anschließend Windows verbietet, Programme zu starten, die in der Liste nicht enthalten sind.
VG
noha