Frage an Herrn Etem und seine Kollegen
Ich habe mir (neben meinem Windows 10-Rechner) einen kleinen Computer gekauft, wo ich Erfahrungen mit Linux erwerben wollte. Ich bin über 70, habe früher aber unter Windows diverse kleine Programme mit VisualBasic erstellt.
Auf dem neuen Gerät hatte ich Ubuntu 18.04 installert, aber nicht sehr viel damit gearbeitet. Wichtige Daten hatte ich schon gerettet. Dann kam Ubuntu 20.04 und forderte bei Umstieg mehrere Codes, die ich alle nicht mehr wusste. Daraufhin hatte ich schon mal im Club nachgefragt. Zunächst der Hinweis, die Festpatte zu formatieren und Ubuntu komplett neu zu installieren. Dann kam auch einen Hinweis auf eine Spezialsoftware, mit der ich aber überhaupt nicht klar kam. Dann habe ich den Rechner komplett in den Ruhestand versetzt in der Hoffnung auf die neue Version 22.04.im April..
Jetzt habe ich mich gerade für die Video-Sprechstunde am Do., 21.04. angemeldet und hoffe, dass ich es zeitlich dazu auch schaffe.
Vorher wollte ich gern die Festplatte meinen zukünftigen Linux-Rechners formatieren, weiß aber nicht wie. Ich will das Forum auch nicht mit solchen „banalen“ Fragen nerven. Vielleicht können Sie mir kurzfristig helfen.
Weiterhin: wo erhält man Ubuntu 22.04. in einer für Windows 10 speicherbaren Version? Das wird ja wohl erst am 21.04. veröffentlicht.
VG Gietzelt
Hallo Herr Gietzelt,
die Formatierung Ihrer Festplatte können Sie im Verlauf der Neuinstallation erledigen. Sie müssen da nichts vorbereiten. Auf dem Installationsmedium ist ein Partitionierungs/Formatierungsprogramm enthalten.
Die ISO-Datei von Ubuntu 22.04 können Sie sich selbst später von dieser Seite aus dem Internet:
https://releases.ubuntu.com/22.04/
auf Ihrem Windows-PC herunterladen und dort eine Start-DVD oder einen Start-USB-Stick erstellen.
Das werden Sie aber wohl alles auch am kommenden Donnerstag erfahren.
MfG
Li
Vielen Dank für Ihre Informationen. Ich hoffe, dass alles klappt. Sonst nevige ich wIeder.
VG
Gietzelt
Zunächst noch einmal. Ich bin Rentner und über 70. Früher habe ich mit Visual Basic diverse kleine Programme für meine damalige Arbeitsstelle erstellt. Jetzt bin ich nicht mehr so versiert, vor allem bezüglich Internet.
Gestern habe ich die Sondersendung Ubuntu Linux 22.04 LTS gesehen. Ich habe vor vielen Jahren Ubuntu 18.04 LTS auf meinem kleinen Lenovo-Intel-Rechner installiert, allerdings funktionierte mein Drucker damit nur auf „generic“-Funktion.
Ein Update auf 20.04 LTS funktionierte nicht, da ich meine Passwörter vergessen hatte. Nun will ich nochmal einen Versuch mit 22.04 LTS wagen.
Vor der Installation habe ich dazu einige Fragen:
1. Die Installationsdatei lautet ubuntu-22.04-desktop-amd64.iso. Das AMD64 irritiert mich. Mein Rechner arbeitet mit der Konkurrenz – Intel-Chips. Wird das Programm auch unter Intel laufen und dann auch unter 64Bit-Oberfläche?
2. Ich möchte den Rechner so wie meinen Windows-PC ohne Anmeldung bedienen. Niemand hat Zugriff auf den Computer (außer ggf. über WLAN). In der Installationsanleitung steht folgendes:
Passwort: Das ist Ihr frei wählbares Benutzerpasswort. Dieses Passwort kann, muss aber
nicht gleich wie das Passwort sein, das Sie zum Verschlüsseln der Festplatte anwenden.
Automatisch anmelden: Ist diese Option aktiviert, haben Sie keinen Login-Bildschirm
und landen sofort auf dem Desktop. Diese Option können Sie aktivieren, wenn (aber auch
nur dann!) Sie die Verschlüsselung der Festplatte aktiviert haben, da Sie bereits beim
Ubuntu-Start nach dem Verschlüsselungspasswort gefragt werden. Haben Sie die
Verschlüsselung aktiviert und Automatisch anmelden deaktiviert, müssen Sie bei
jedem Start zwei Passwörter eingeben!
Nun meine Fragen: bei Ubuntu 18.04 LTS fiel mir auf und nervte mich, dass ich nach längerer Pause immer wieder mein Passwort eingeben musste – und dann wusste ich es nicht mehr und kam nicht mehr an meine Daten heran (es waren nicht sehr viele). Kann man diesen Blödsinn nicht abschalten?
Die Eingabe eines Passworts scheint ja wohl erforderlich zu sein. Reichen dann auch 2 Buchstaben oder 1 Buchstabe + 1 -2 Zahlen? Leider steht in der Installationsanleitung nichts über die Verschlüsselung der Festplatte – und muss das tatsächlich sein und wenn ja, dann wie und wann macht man das?
3. Drucker: Herr Etem hat in der Sondersendung gezeigt, wie sein Multifunktionsgerät automatisch erkannt wurde.
Bei der Installation von Ubuntu 18.04 LTS hat das damals leider nicht funktioniert. Ich habe einen Canon Pixma TS 8152 = Drucker und Scanner, also auch ein Multifunktionsgerät.
Bei Canon habe ich Treiber-Software für den Drucker (cnijfilter2-5.50-1-deb-tar.gz) und den Scanner (scangearmp-2-3.50-1-deb.tar.gz) gefunden, weiß aber nichts damit anzufangen.
Vielleicht habe ich ja diesmal Glück bei der Installation der Treiber für Drucker und Scanner. Was aber wenn nicht?
Mit ist etwas noch eingefallen: wie findet das Intallationsprogramm den Kontakt zum Internet, um den korekten Drucker zu ermitteln? Mein WLAN läuft, wenn eingeschaltet über eine Fritz!Box 5530 (für Glasfaser) und dann über Fritz!PowerLine. Um ans Internet zu gelangen, muss immer mein persönlicher Code eingegeben werden. Hat das Installationsprogramm andere Zugriffsrechte?
Hallo Herr Gietzelt,
zu Ihrer Passwort-Frage:
Wenn Sie während der Installation wählen: „Keine Verschlüsselung“, brauchen Sie kein Passwort für die Anmeldung am System. Sie sind dann automatisch angemeldet. Sie müssen aber trotzdem ein Passwort einrichten, um später bei Befehlseingaben im Terminal Root- (= Admin-) Rechte zu erhalten. Ohne Passwort funktionieren Befehle im Terminal nicht. Insofern müssen Sie sich also doch ein Passwort merken. Probieren Sie zunächst ein kurzes aus. Man kann es auch später noch ändern.
Für Ihren Canon-Drucker bekommen Sie nach der Installation des Betriebssystems eine Anleitung.
Die ISO, die ich Ihnen angeben habe, ist für Ihren Intel-Rechner die richtige:
Can Linux AMD run on Intel?
Yes, you can use the AMD64 version for intel laptops.
MfG
Li
Vielen ersten Dank. Dann probieren ich jetzt die Installation – bei eingeschaltetem Drucker.
Hallo Herr Gietzelt,
wie Li schreibt ist ein Passwort wichtig, aber Sie können ein ganz einfaches wie hallo verwenden.
Ob der Drucker bei der Installation eingeschaltet ist, ist egal, so bald Sie ihn einschalten wird er gefunden. Ob er mit den zu Ubuntu gehörenden einfachen Treibern funktioniert oder Sie Treiber vom Hersteller installieren müssen, kann ich ihnen nicht sagen. Für alle Funktionen des Druckers werden Sie aber vermutlich die Herstellertreiber benötigen.
Das mit der Internetverbindung habe ich nicht ganz verstanden. Sie haben einen Router, der baut eine Internetverbindung auf. Alle anderen Geräte haben dann eine Verbindung über WLAN oder Netzwerkkabel (Powerline ist quasi ein Netzwerkkabel durch die Stromleitung realisiert) zum Router. Der Router verbindet die Geräte mit dem Internet.
Für die erstmalige Anmeldung im WLAN müssen Sie natürlich das WLAN-Passwort eingegeben, dies speichert man in der Regel aber, so das es nur bei Änderungen erneut eingegeben werden muss. Per Kabel angeschlossene Geräte gelangen ohne Passwort ins Internet. Alle über den Router miteinander verbundenen Geräte können miteinander reden sprich daten austauschen.
Die Bezeichnung amd64 kommt aus der ursprünglichen Entwicklung der 64 Bit Erweiterung der Prozessoren. Intel hatte zuerst 64 Bit Prozessoren für Server, für Desktoprechner war die aber eher schlecht. Diese wurde irgendwann aufgegeben und floss teilweise in die AMD64 Bit Erweiterung, die recht früh auch von Intel Desktopprozessoren unterstützt wurde, ein.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Kleemann
Ich möchte mich sehr für Ihrer Hilfe bedanken.
Bei der Installation von Ubuntu 22.04 wurde im Gegensatz zu 18.04 mein Drucker gut erkannt (ich hatte ihn allerdings über LAN angeschlossen). Auch der Dokument-Scanner funktioniert sehr gut. Man muss sich gegenüber Windows aber etwas umstellen, was ich ja wusste. Dort habe ich immer über IrfanView gescannt und meist als pdf gespeichert. Das Druckerbild ist fast identisch, das Scan-Bild dieses Druckerbildes hat einen leicht hellgrauen Hintergrund, aber das ist nicht so dramatisch. Vielleicht kann man das ja auch mit Gimp nachbearbeiten. Ich habe aber noch nicht herausgefunden, in welchen Formaten die Scan-Bilder gespeichert werden können.
Meine Fritz!Box 5530 und auch mein Fritz!PowerLine 1260E hat Ubuntu erkannt. PowerLine musste ich installieren, da ich mit einem Fritz!Fon direkt keine vernünftigen Telefonate führen konnte. Problem: Fritz!Box ist im Keller installiert, zwischen Keller und Erdgeschoss ist eine Stahlbetondecke und vor allem eine Fußbodenheizung. Die letztere macht wohl die größten Probleme. Dass die PowerLine-Verbindung etwas an Übertragungsleistung fordert, war mir von vornherein klar, reicht aber in Bezug auf die Glasfaserverbindung (gegenüber vorher LTE II) für mich völlig aus.
Nun muss ich probieren, ob das System auch über WLAN läuft, da ich zumindest bisher den Drucker ausschließlich über LAN unter Windows 10 nutze. Der Drucker soll allerdings auch Verbindungen zu iOS oder Android ermöglichen. Ich habe allerdings weder das eine noch das andere. Falls ich hier Probleme bekomme, melde ich mich wieder.
Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe.
J. Gietzelt
Bei der Installation von Ubuntu 22.04 wurde im Gegensatz zu 18.04 mein Drucker gut erkannt (ich hatte ihn allerdings über LAN angeschlossen). Auch der Dokument-Scanner funktioniert sehr gut. Man muss sich gegenüber Windows aber etwas umstellen, was ich ja wusste. Dort habe ich immer über IrfanView gescannt und meist als pdf gespeichert. Das Druckerbild ist fast identisch, das Scan-Bild dieses Druckerbildes hat einen leicht hellgrauen Hintergrund, aber das ist nicht so dramatisch. Vielleicht kann man das ja auch mit Gimp nachbearbeiten. Ich habe aber noch nicht herausgefunden, in welchen Formaten die Scan-Bilder gespeichert werden können.
Meine Fritz!Box 5530 und auch mein Fritz!PowerLine 1260E hat Ubuntu erkannt. PowerLine musste ich installieren, da ich mit einem Fritz!Fon direkt keine vernünftigen Telefonate führen konnte. Problem: Fritz!Box ist im Keller installiert, zwischen Keller und Erdgeschoss ist eine Stahlbetondecke und vor allem eine Fußbodenheizung. Die letztere macht wohl die größten Probleme. Dass die PowerLine-Verbindung etwas an Übertragungsleistung fordert, war mir von vornherein klar, reicht aber in Bezug auf die Glasfaserverbindung (gegenüber vorher LTE II) für mich völlig aus.
Nun muss ich probieren, ob das System auch über WLAN läuft, da ich zumindest bisher den Drucker ausschließlich über LAN unter Windows 10 nutze. Der Drucker soll allerdings auch Verbindungen zu iOS oder Android ermöglichen. Ich habe allerdings weder das eine noch das andere. Falls ich hier Probleme bekomme, melde ich mich wieder.
Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe.
J. Gietzelt
Ich habe doch nochmal eine Frage: unter Windows 10 habe ich mit einer lokalen Runde (Sohn und Bruder) über Slack Kontakte gehabt (Smartphone o.ä. habe ich nicht und brauche es nicht). Statt Whatsapp o.ä. nutzen wir (unter Windows 10) Slack.
Nun wurde in der Installation von Ubuntu 20.04 Slack als Kommunikationssystem angepriesen. Bei der dortigen Anmeldung fand ich allerdings keine Möglichkeiten, dort einzusteigen.
Mein Sohn hat mich davor gewarnt, Slack mittels Ubuntu zu nutzen. Ist das tatsächlich so?
Hallo Herr Gietzelt,
solange Sie keine Antwort bekommen haben, können Sie Ihre eigene Frage auch nachträglich noch bearbeiten (Feld oben rechts über Ihrer Frage).
Hier ein Artikel zu Slack, leider nur in Englisch. Slack scheint nicht kostenlos zu sein. Es sieht auch so aus, als wäre dieser Messenger eher für Unternehmen gedacht und nicht für Privatleute.
https://www.techradar.com/nz/reviews/slack
Hier eine Liste von Slack-Alternativen:
https://alternativeto.net/software/slack/?platform=linux
Empfehlen kann ich Ihnen leider keine, da ich selber keine davon verwende.
MfG
Li
Hallo Herr Gietzelt,
zu dem (vermeintlichen) Netzwerkproblem:
Im häuslichen Netz gehen alle Netzwerkverbindungen über den Router (es sei denn, dort hätten Sie eingestellt, dass Geräte über WLAN sich direkt verbinden dürfen). Sie können jeden Rechner wahlweise über Kabel oder WLAN mit dem Router verbinden und ein Drucker bekommt dies nicht mit. Genau so können Sie den Drucker statt über Kabel mit WLAN mit dem Router verbinden und die Rechner merken das nicht.
Zur Installation von Druckertreibern:
Neuere Drucker mit WLAN-Chip können über das Air-Print-Protokoll von Apple direkt Druckaufträge von iPhone, iPAD, von SmartPhones mit Android und von Rechnern mit Linux als Betriebssystem bekommen, ohne dass ein spezieller Treiber installiert werden muss. Alle diese Systeme erzeugen einen einfachen Druckauftrag und schicken den los.
Ohne Druckertreiber können aber viele Funktionen, ein besserer Drucker hat, nicht benutzt werden. Dazu gehören beidseitiger Druck, mehrere Seiten auf einem Blatt, Auswahl verschiedener Papiersorten, Wahl zwischen Papierschublade und Handeinzug, Bedrucken von Karton usw.
VG
noha
Hallo Herr Gietzelt,
die Treiber, die Sie für Ihren Drucker gefunden haben, sind die richtigen bzw. andere gibt es nicht:
1. IJ Printer Driver v. 5.50 for Linux (debian Packagearchive) > cnijfilter2-5.20-1-deb.tar.gz
2. ScanGear MP v. 3.50 for Linux (debian Packagearchive) > scangearmp2-3.50-1-deb.tar.gz
Sie können beide schon mal herunterladen:
https://www.canon.de/support/consumer_products/products/fax__multifunctionals/inkjet/pixma_ts_series/pixma-ts8152.html?type=drivers&language=de&os=linux%20(64-bit)
MfG
LI
Hallo Herr Gietzelt,
ob Sie die alten Treiber für Ihren Drucker installieren müssen, kann ich so nicht sagen. Canon wie die meisten anderen Hersteller erstellt einmal Treiber und passt sie dann nicht mehr an.
Da Sie jetzt auch direkt scannen können, vermute ich bei ihrem Modell hat sich da etwas getan und Sie haben direkt vernünftige Treiber. das Scannen funktioniert nämlich in der Regel erst nach manueller Installation der Treiber.
Daher rate ich ihnen erst einmal die Treiber nicht zu installieren. Fehlen Druckfunktionen, können Sie immer noch drüber nachdenken. Auch findet man dann in diversen Foren mehr zum neuen System, dies ausreizen müssen Sie als Einsteiger ja nicht unbedingt..
Zum Scannen noch etwas anderes, der Dokumentscanner ist eine recht einfache Schnittstelle, das ist so gewollt. Sie können aber auch mit anderen Programmen scannen, etwa mit Libreoffice oder XSane. Probieren Sie diese Programme einfach mal aus, ob Ihnen die Möglichkeiten und Ergebnisse mehr zusagen.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Kleemann