Liebe Redaktion,
seit kurzem habe ich von den Firmen Amazon, Payback und ebay eine Nachricht bekommen, dass unbekannte auf meinen Account Zugriff gehabt haben müssen. Mit viel Aufwand habe ich die Bestellungen storniert. Gleichzeit habe ich sämtliche Passwörter geändert.
Seit Tagen bekomme ich aber noch immer E-Mails zurück, die in meinem Namen von Dritten verschickt wurden und nicht zugestellt werden konnten. Daher habe ich mich an die Telekom gewendet, weil ich dort mein Postfach verwalte. Außerdem sind sämtliche E-Mails seit letzter Woche nicht mehr vorhanden! Mein Postfach scheint leer zu sein.
Die Telekom hat mir geantwortet, dass sie mein Problem nicht lösen kann, da es eine private Angelegenheit wäre. Es gibt also kein Support, es sei denn, man schließt einen Vertrag über 24 Monate ab. Dann könnte ich auf einen telefonischen Support für 30 Minuten im Monat zugreifen.
Ich habe mit den von Ihnen beschriebenen Schritten (NKill und HPI Identity Leck Checker) versucht herauszufinden, ob meine E-Mail-Adresse gehackt wurde. Beide Male wurde nichts gefunden.
Welche Möglichkeit habe ich noch, mit denen ich mein Postfach zusätzlich schütze und meine E-Mails wieder lesen kann?
Vielen Dank im Voraus
Holger Schwarz
Hallo Herr Schwarz,
bei E-Mail ist es genau so wie bei der Papierpost: Man kann als Absender darauf schreiben, was man will, es wird nicht geprüft. Und erst wenn der Brief nicht zustellbar ist, kommt die Absenderadresse in Verwendung.
Ich würde eine zusätzliche E-Mail-Adresse einrichten und diese verwenden. Diese gibt es bei vielen Anbietern kostenlos. D.h., Sie bekommen dann Werbe-Emails, die als solche gekennzeichnet sind.
Ein E-Mail-Anbieter ist zwar zum sorgsamen Umgang mit den Daten der Anwender verpflichtet, nicht aber zur Sicherung der Daten. Ausgenommen, man schließt dafür einen Vertrag ab. Sie müssen also Ihre E-Mails selbst sichern. Genau so, wie Sie die Daten auf Ihrem Rechner gegen einen Defekt der Platte oder gegen Schadprogramme sichern müssen.
Für E-Mail gibt es zwei verschiedene Protokolle zwischen dem Server (den in Ihrem Fall die Telekom betreibt) und dem Client. Der Client ist entweder ein Programm auf Ihrem Rechner (MS Outlook und Thunderbird sind am weitesten verbreitet) oder der Client ist ein Programm auf einem Rechner der Telekom, das Sie mit dem Browser bedienen.
Wenn Sie den Mail-Client auf Ihrem Rechner betreiben, können Sie wählen zwischen dem Protokoll IMAP und POP3:
* Bei IMAP verbleiben alle Daten auf dem Mail-Server. Dort liegen auch die Standard-Ordner (Eingang, Ausgang, Papierkorb) und die von Ihnen angelegten Ordner. Der Vorteil von IMAP ist, dass Sie mit vielen Systemen (PC, Smartphone,…) Zugang zu Ihrer E-Mail haben können und auf allen Systemen der gleiche aktuelle Stand zu sehen ist. Der Nachteil ist, dass die Sicherung der E-Mail aufwändig zu organisieren ist.
* Bei POP3 werden die Daten mit dem Client vom Server abgeholt und lokal auf dem Rechner gespeichert. Dabei kann man einstellen, dass die E-Mails nach dem Abholen auf dem Server gelöscht werden. Wenn man das nicht macht, hat man automatisch eine Sicherung der e-Mail, denn sie ist auf den lokalen Rechner und unverändert auf dem Server (dort als gelesen markiert).
Wenn Sie die vermissten E-Mails nicht im Papierkorb auf dem Server finden, habe ich keine Idee, was Sie machen können. Damit Ihnen ein Mitarbeiter des Verlags helfen kann, müssen Sie angeben, welchen E-Mail-Client Sie verwenden und falls dieser auf Ihrem Rechner läuft, welches Protokoll verwendet wird.
Letzters finden Sie bei den Einstellungen des Clients. Wenn dort als Servername
secureimap.t-online.de eingestellt ist, wird IMAP als Protokoll verwendet. Bei
securesmtp.t-online.de ist POP3 das Protokoll.
VG
noha (Leser dieses Forums)