Hallo und guten Tag.
Mit ihrer e-Mail vom 01.08.2019 einschl. Anhang hat Frau Monika Rohn echte Überzeugungsarbeit geleistet und zumindest bei mir bewirkt, dass ich mir Linux anschauen evtl. auch anlachen wollte. Heute habe ich das “ Testpaket“ erhalten und da lt.. Beschreibung in der Werbung alles so einfach sein soll, habe ich mich gleich einmal damit befaßt.Und was finde ich von wegen einfach!!!! Nur der Blick in das e-Book 1 mit dem Titel “ Installation von Unbutu“ bringt unter der Überschrift “ Vorbereitung für die Unbutu-Installation“ über die Seiten 12 – 21 aufgereiht Maßnahmen und Anweisungen, die ich vermutlich auf Basis meiner Kenntnisse überhaupt nicht ausführen kann – denn der Text ist zwar ausführlich gehalten, aber wieder einmal von und dann für Experten geschrieben – und wenn doch, werde ich das in 30 Tagen kaum schaffen. Ich stehe also jetzt vor der Frage, ob es dafür steht, für die Linux-Installation meinen PC-Experten anzufordern, wodur ch die Kostenfrage in ein anderes Licht rücken würde.
Und dazu jetzt meine Frage: Sehe ich den Sachverhalt richtig und kann daruf meine Überlegungen und Entscheidungen abstellen oder liege ich mit meiner Beurteilung falsch?
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Fischer
Hallo Herr Fischer,
Sie können Linux testen ohne es zu installieren. In diesem Fall wird auf der Platte, auf der Windows installiert ist, nichts verändert – ausgenommen Sie bearbeiten z.B. ein dort gespeichertes Dokument und speichern die Änderung. Da eine DVD unveränderlich ist, können Sie im Live-System nur sehr eingeschränkt Treiber installieren, was bedeutet, dass Sie evtl. keine WLAN-Verbindung in die weite Welt haben und den Rechner statt dessen mit einem Kabel ans Netz anschließen müssen.
Um Linux von der DVD zu starten, muss im UEFI Ihres Rechner eingetragen werden, dass der Rechner von der DVD starten soll. Das ist in der Tat eine Herausforderung für Sie.
Allerdings die gleiche, wenn Sie Windows von der Windows-DVD starten müssen, weil es von der Platte nicht mehr hoch kommt. Dann hätten Sie aber richtig Stress, weil das Starten eines Systems von der DVD gehen muss.
Wenn Sie Linux installieren, wird geraten, die Platte vorher zu sichern. Das ist aber ohnehin notwendig, weil eine Platte jederzeit, auch ohne Vorwarnung kaputt gehen kann. Eine Datenrettung von einer kaputten Platte kostet einen vierstelligen Euro-Betrag, den man sich mit einer Sicherung der Platte sparen kann.
Zu Linux will ich nichts schreiben, weil ich sowohl Windows als auch Linux seit 1/4 Jahrhundert verwende und den „Vorgänger“ von Linux seit 1983. Ich bin hier vorbelastet. Linux ist keine Kopie von Windows und daher gibt es für Sie einiges zu Lernen. Zum Beispiel, dass Sie der Herr des Rechners sind und daher auch den Ast absägen dürfen, auf dem Sie sitzen.
Weiterhin wäre zu klären, ob Linux dann Windows auf Ihrem Rechner ersetzen oder ergänzen soll. Viele Programme werden ausschließlich für Windows programmiert und laufen nicht unter Linux. Für einige Programme gibt es jedoch von anderen Herstellern vergleichbare Anwendungen.
VG
noha
Sehr geehrter Herr Fischer.
Als mittlerweile intensiver Nutzer von Linux Ubuntu kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen sich in Linux einzuarbeiten. Das Abo mit den regelmäßigen Linuxbriefen hat mir sehr geholfen mich von der Windowswelt hinüber nach Ubuntu zu orientieren. Auch die Möglichkeit hier Fragen stellen zu können ist schon allein das Geld wert. Hier bekommt man immer eine brauchbare Antwort. Ich würde Ihnen empfehlen sich einen 2. Rechner nur für Linux anzuschaffen und später mit dem Windowsrechner zu verbinden. Selbst dafür bietet Linux Programme an.
So wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit Ubuntu Linux.
VG Hermann Wöhlert
Guten Tag an beide,
ein weiterer Rechner ist eine gute Idee. Es muss aber nicht immer ein „Blechkasten“ sein. Es gibt ihn auch als reine Software-Lösung. Das nennt sich virtueller Recher und ist ein Programm, dass im Falle von Herrn Fischer in Windows installiert wird. Dieses Programm bekommt dann einen Ordner im Wirtssystem (=Windows), in dem die Platte für das Gastsystem (=Ubuntu) angelegt wird.
Das ist für das laufende Windows eine unkritische Anwendung, denn der virtuelle Rechner mit seinem Betriebssystem ist von Windows abgeschottet. Der Datenaustausch (wenn man ihn haben will) läuft über ein (internes) Netzwerk – genau wie zwischen zwei realen Rechnern.
Der reale Rechner muss genügend leistungsfähig sein, damit zwei Betriebssysteme gleichzeitig laufen können. Man braucht also eine CPU mit 4 Kernen, mindestens 8 GB Hauptspeicher und die 64-Bit-Version von Windows (im Falle von Herrn Fischer).
Ich verwende das kostenlose VirtualBox von der Firma Oracle als Virtualisierungsprogramm. Es gibt je eine Version für Windows und je eine für die verschiedenen Unix-artigen Betriebssysteme. Als Gastbetriebssystem kann man alles verwenden, was mit der vorhandenen Hardware zurecht kommt. Auf einem PC zum Beispiel das uralte DOS von Microsoft, Windows 95 und neuer, Windows Server, die 100 Varianten von Linux – einschließlich Android. Für letzteres gibt es kaum Programme, weil die Smartphones eine andere Hardware haben. Man muss die Programme für die PC-Handware neu aufbereiten.
Windows 10 Pro hat bereits ein Virtualisierungsprogramm eingebaut. Es muss nur aktiviert werden. Ich habe allerdings keine Erfahrung damit, weil ich als Wirtssystem Ubuntu verwende.
VG
noha
Hallo Herr Fischer,
wenn Sie Windows auch nicht selbst installieren, sondern dafür lieber einen Spezialisten heranziehen, ist das bei Linux auch nicht andres., Im Prinzip sind beide Systeme gleich einfach zu installieren. Wobei es immer etwas komplizierter ist, ein Betriebssystem parallel zu einem vorhanden zu installieren.
Die von ihnen angegebenen Seiten drehen sich auch gar nicht um die eigentliche Installation. Es geht um eine Datensicherung ihres bestehenden Windows, diese sollten Sie sowieso haben, da immer mal eine Festplatte kaputt gehen kann. Haben Sie keine empfehlen wir hier eine mit kostenlosen Open Source Tools, eine andere Möglichkeit ist genauso gut.
Das Deaktivieren des Secure Boots nur in UEFI Systemen ist wichtig, damit später alle Treiber im Linuxsystem laufen. Hat Ihr Rechner noch das alte BIOS kann dies übersprungen werden.
Alles weitere hat noha ja wie immer gut beschrieben.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Kleemann