Sehr geehrter Herr Beisecker,
Nach Neuinstallation von Windows 7 Professional 64 Bit möchte ich den PC sicher machen. Ich habe Ihr Video zur wachsenden Gefahr im Internet heute noch einmal angesehen. Kaspersky Internet Security 2017 als Vertragsverlängerung habe ich auf dem PC. Welche aktuellen Programme sollte ich unbedingt noch installieren?
Ich frage das auch aus aktuellem Grund: Vor 2 Tagen hatte ich auf der Internetseite Amazon plötzlich den Bundestrojaner auf dem PC. Kaspersky hat keine Meldung gemacht. Nur dem Umstand, dass ich Ihrem Ratschlag gefolgt bin und stets anonym surfe und zusätzlich ZenMate verwende, ist scheinbar die Schadware nicht bei mir gelandet. Ich habe Prüfungen mit AdWare-Programmen und Kaspersky Rescue 10 gemacht, es wurde nichts Verdächtiges gefunden. Muss ich noch andere Untersuchungen machen oder sollte ich den PC erneut neu installieren?
Schließlich eine letzte Frage: Sie haben eindringlich in Ihrem Video insbesondere die „Killer-Checkliste“ und weitere Sonderausgaben zur Sicherheit vorgestellt. Ich bin Dauerbezieher Ihres Sicherheitsberaters. Muss ich diesen noch einmal bestellen, um die Sonderausgaben beziehen zu können?
Entschuldigen Sie den langen Brief. Alles ist mir sehr wichtig.
Martin Kelm
Hallo Herr Kelm,
ich verstehe nicht was Sie noch benötigen. Sie haben sich für eine große Sicherheitslösung entschieden, diese macht ihren Rechner sicherer.
Nun kommt es auf den Anwendungsfall an was noch benötigt wird. Etwa eine VPN Verbindung oder ein Torbrowser für das anonyme Surfen.
In den verwendeten Browsern sollte ein Adblocker installiert sein, hier empfehle ich ublock.
Die von Herrn Beisecker empfohlenen Programme können Sie installieren, die finden Sie in den verschiedenen Ausgaben des Sicherheitsberaters.
Wichtiger als jede Schutz ist die Intelligenz des Nutzers. Dies bedeutet nicht immer auf alles klicken und schon gar nicht jede Datei öffnen, die man findet oder geschickt bekommt.
Sie hatten nach Besuch der Webseite bestimmt nicht den Bundestrojaner auf dem Rechner, denn diesen hätten Sie nicht so einfach wegbekommen. Wie kommen Sie darauf den bekommen zu haben?
Die Sonderausgaben des Sicherheitsberaters sollten Sie alle als Abonnent erhalten haben. Die Killer Checkliste an sich ist mir nicht bekannt. Sollte es sich um ein Produkt für Neukunden des Sicherheitsberaters handeln, so können Sie es als Abonnent beim Kundenservices des Verlags (kundenservice@vnr.de) anfordern.
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Kleemann
Hallo Herr Kelm,
als Ergänzung der Antwort von Herrn Kleemann:
Es ist prinzipiell nicht möglich, die Abwesenheit von Schadprogrammen auf einem Rechner festzustellen. Das heißt,
* wenn ein Antivirenprogramm ein Schadprogramm findet, kann dies entweder ein tatsächlicher Fund sein oder eine falsch positive Aussage. Das heißt, es wurde etwas gefunden, das nach Angaben des Herstellers des AV-Programms so „aussieht“ wie ein Schadprogramm.
* wenn ein Antivirenprogramm kein Schadprogramm findet, heißt das nur, dass dieses Programm zu diesem Zeitpunkt mit seinen Mitteln nichts gefunden hat.
Da man bei einem Verdacht nicht immer neu installieren möchte, empfehle ich nach der Installation des Betriebssystems, seiner Updates und aller Programme eine Sicherung der Systempartition auf einen externen Datenträger. Die Sicherung muss anschließend verifiziert (wenn es das Programm nicht selbst macht) und dann vom PC entfernt werden.
Unabhängig von der Sicherung des Systems sollte man seine Daten sichern – je nach Einsatz des Rechners täglich oder häufiger. Zu den Daten gehört auch die Registry!
Außer Schadprogrammen kann auch ein Ausfall der Platte für Verluste sorgen und nicht alle Ausfälle der Platte kündigen sich an.
Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist, für die tägliche Arbeit mit dem Rechner kein Konto zu verwenden, das Admin-Rechte hat.
VG
noha