1.) Wie kann ich Linux auf einem 32 bit Desktop-Rechner ohne Betriebssystem installieren? Und kann man nachträglich zusätzlich Windows installieren?
2.) Wie kann man Linux auf einem 32 bit Destop-Rechner mit Windows 7 bzw. Windos 8.1 ohne freie Partition installieren? Und wie mit einer freien Partition?
3.) Wie kann ich Linux für die 32 bit Desktop-Recner herunterladen und wie ist mit dem Download zu verfahren?
Danke!
Hallo michael-gad,
bei der Installation eines Betriebssystems ist es völlig egal, ob schon ein weiteres System vorhanden ist oder nicht – vorausgesetzt, man findet auf einer Platte genügend Platz, um eine weitere Partition einzurichten. Die Vorgehensweise ist immer gleich, egal, ob man Windows oder Linux installiert. Siehe unten.
Wenn man mehr als ein Betriebssystem auf dem Rechner verwenden will, kann man sich viel Arbeit ersparen, wenn man die Reihenfolge geschickt wählt.
– Wenn man zuerst Windows und dann Linux installiert, erkennt das Installationsprogramm von Linux das bereits vorhandenen Windows und baut es in seinen Boot-Manager ein, so dass man nach dem Einschalten des Rechners eine Auswahl bekommt, welches Betriebssystem starten soll. Man muss jedoch bei der Installation von Windows dafür sorgen, dass auf einer Platte, egal welcher, genügend Platz für die Partition(en) für Linux verbleibt. Diese Reihenfolge ist die bequemste.
– Wenn man zuerst Linux und dann Windows installiert, wird der Boot-Manager von Linux überschrieben, so dass Linux unzugänglich wird. Man muss dann mit der Installatons-DVD von Linux die Installation auf der Platte reparieren, im Bootmanager von Linux die Windows-Installation eintragen und im BIOS die Boot-Reihenfolge umstellen, damit der Boot-Manager von Linux benutzt wird. Wenn man das zum ersten Mal macht, dauert es ziemlich lange, bis es reibungslos funktioniert.
– Wenn man zwei Platten im Rechner hat, kann man auf jede ein Betriebssystem installieren und den Boot-Manager des BIOS zur Auswahl des Betriebssystems benutzen. Dann muss man rechtzeitig nach dem Einschalten die Taste F8 (je nach BIOS auch eine andere) drücken, damit man den Bootmanager erreicht.
– Wenn man keine freie Partition auf einer Platte hat, kann man in einem laufenden System, egal ob Windows oder Linux, einen virtuellen Rechner installieren, der dann in einem Verzeichnis auf der Platte den benötigten Platz für das Betriebssystem des virtuellen Rechners belegt. Auch hier ist es egal, ob der virtuelle Rechner dann Linux, Windows, DOS oder andere Systeme hat. Da aber immer mindestens zwei Betriebssysteme aktiv sind, muss das Basissystem genügend leistungsfähig sein. Mehr dazu unten.
Zur Installation von Betriebssystemen:
Wie oben beschrieben laden Sie sich eine ISO-Datei des gewünschten Betriebssystems herunter (egal ob Windows oder Linux) und brennen davon eine DVD. Unter Windows benötigen Sie dazu ein extra Programm (ich verwende imgburn dafür). Alternativ können Sie mit einem anderen speziellen Programm die ISO-Datei auf einen USB-Stick übertragen (falls Ihr Rechner davon booten kann).
Anschließend stellen Sie im BIOS oder UEFI Ihres Rechners ein, dass er von der DVD bzw. USB-Stick booten soll und folgend den Anweisungen des Installationsprogramms.
Wenn Sie die Installation in einer virtuellen Maschine machen wollen, benötigen Sie keine DVD, da (zumindest VMware Player) die ISO-Datei dem virtuellen Rechner als DVD vorspielt.
Zu virtuellen Rechnern:
Ich habe hier u.a. einen 4 Jahre alten Rechner mit AMD-CPU mit zwei Kernen und 4 GB Hauptspeicher, Windows 7 SP1 mit 32 Bit als Basis und VMware Player für die virtuellen Rechner. Darin habe ich Windows XP, Ubuntu 12.04 LTS und Xubuntu 14.04 LTS installiert. XP und Ubuntu laufen trotz 2 GB zugeordneten Speicher etwas zäh, Xubuntu ganz ordentlich. In jedem Fall bremst die Platte, auf der die virtuellen Maschinen „liegen“ und die vom Basissystem als Arbeitsplatte dient.
Auf einem anderen Rechner, ein Jahr alt, 4-Kern-CPU von Intel, 8 GB Hauptspeicher, Windows 7 SP1 64 Bit, laufen unter VMware Player Windows XP und Ubuntu 14.04 LTS gleichzeitig.
Aus Sicherheitsgründen hat die „Ubuntu-Maschine“ eigene physische Platten und eine eigene Netzwerkkarte. Die XP-Maschine teilt sich den Netzwerkanschluss mit dem Basis-System. Alle Systeme befinden sich auf einer gemeinsamen SSD und laufen sehr performant, auch alle gleichzeitig.
VG
Norbert