Es wird immer wieder empfohlen bei Verwendung einer SSD die windowseigene Backup
Funktion abzuschalten und keinen Wiederherstellungspunkt zu erstellen! Besonders dann, wenn die eigenen Dateien auf eine andere Partition bzw. Festplatte verschoben wurden. Ist das noch aktuell? Ich habe gehört, das das neue Betriebssystem die SSD unterstützt.(Registry-Methode).
Welche Neuerungen hat Microsoft beim Einsatz einer SSD vorgenommen?
Hallo dima,
Wiederherstellungspunkte werden normalerweise durch Windows Update automatisch erstellt, oder wenn Sie einen Treiber für ein Gerät ersetzen. Beides sind kritische Vorgänge für die Funktion von Windows und durch das zurückgehen auf diese Sicherung können Sie bei einem Fehler im Update leicht wieder ein lauffähiges System bekommen. In vielen Fällen passiert das Zurückgehen auf einen vorigen Stand automatisch – ohne dass Sie viel bemerken, einen zusätzlichen Boot ausgenommen.
Wenn man das automatische Erstellen der Wiederherstellungspunkte abschaltet, muss man sich selbst um Sicherungen kümmern.
Vermutlich möchten die “Ratgeber” damit den Verschleiß der SSD verringern, was theoretisch zutrifft. Ich habe in meinen Rechnern im Büro vor ca. einem Jahr die Systempartition auf SSD umgestellt. Darauf befindet sich außer Windows 7 auch zwei Datenbanken und alle Anwenderdaten und alle Platten zweier virtuellen Rechner. Abschaltet ist die Windows-Suche und die damit verbundene Datenbank.
Die SSD geben den jeweils aktuellen Stand des Verschleißes an, so dass man hochrechnen kann, wie lange die SSD noch lebt. Mit den Garantie-Angaben des Herstellers, Lebensdauer 10 Jahre und 1.500 TB Datenänderungen, komme ich aktuell auf eine Nutzungsdauer von 20 bis 24 Jahre.
Die SSD wird seit Windows 7 automatisch erkannt und geeignet unterstützt – seit mehreren Jahren ebenfalls von allen Linux-Derivaten. In diesem Fall macht man die wenigsten Fehler, wenn man da nicht eingreift. Die Umstellungen von Windows bei der Installation auf einer SSD sind die Abschaltung der (automatischen) Defragmentierung,und Funktionen zur Startbeschleunigung. Außerdem wird die sog. Trim-Funktion aktiviert, die es nur bei der SSD gibt und dort das Verwalten des freien Speichers ermöglicht. Die Trim-Funktion ist für die Lebensdauer der SSD kritisch, so dass es sogar für Windows XP Vorkehrungen eingeführt wurden.
Ob es mit der Einführung von Windows 10 irgendwelche Ergänzungen im Betrieb einer SSD gab, ist mir nicht bekannt.
Wenn man ein installiertes Windows auf eine SSD umzieht, muss man selbst die drei Windows-Dienste zur Startoptimierung ausschalten und dafür sorgen, dass die Trim-Funktion aktiviert ist.
VG
Norbert Hahn