Ich habe Linux von der DVD installiert, kann aber nicht darauf zugreifen. Es wird mir kein Bootmanager angezeigt. Im Windows Explorer (ich habe vor einiger Zeit von Windows 8.1 auf Windows 10 upgegraded) ist trotz der Installation alles beim alten geblieben. In der Computerverwaltung sehe ich aber unter der Datenträgerverwaltung, dass das System auf der 2. Festplatte automatisch zwei zusätzliche primäre Partitionen (ohne Laufwerksbuchstaben) vom Typ Basis eingerichtet hat, die aber erstaunlicherweise als mit 100 % frei ausgewiesen werden. Was muss ich tun, um auf Linux zugreifen zu können.
Hallo wegepilot,
dies kommt leider öfter vor, wenn im Zuge der Installation die Windowspartition verkleinert und dort Linuxpartitionen angelegt werden.
Der einfachste Weg ist die Linuxinstallation noch mal zu starten. Das installierte System sollte erkannt werden und der Assistent bietet an, dieses zu ersetzen. Dabei wird dann der Bootloader Grub von Ubuntu richtig installiert.
Alternativ können Sie auch die beiden Linuxpartitionen unter Windows löschen und den Platz frei und unpartitioniert lassen. Der Assistent erkennt dies und bietet ihn diesen Platz für die Installation an.
Das Konzept der Laufwerksbuchstaben kennt nur Windows, noch aus der Vorgeschichte von CP/M und MS-Dos, alle anderen Betriebssysteme kennen das Konzept nicht.
Weiterhin weigert sich Microsoft fremde Dateisystem in der Datenträgerverwaltung korrekt anzuzeigen, auch wenn Windows dies könnte. Daher die Bezeichnung Unbekannt und die falsche Platzangabe.
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Kleemann
Danke Herr Kleemann für Ihre Antwort. Vorweg noch folgendes: Obwohl ich den UEFI-Bootmanager so eingestellt habe, dass zuerst von der DVD gebootet wird, wurde nicht von der DVD gebootet, sondern Windows10 erscheint. Im Bootmanager ist auch Secure-Boot deaktiviert. Fast-Boot ist nicht vorhanden. In Windows habe ich die Schnellstart-Funktion ebenfalls deaktiviert. Weil ich also von der Linux-Insider-DVD nicht booten konnte, habe ich mir aus dem Internet die 14.04.3 desktop-amd64.iso heruntergeladen und auf DVD gebrannt. Von dieser DVD habe ich jetzt mehrfach gebootet. Beim 2. Versuch wurde tatsächlich die erste Installation erkannt und in der Folge überschrieben. Nach Abschluss der Installation und Neustart wird mir jedoch kein Linux zur Auswahl angezeigt, sondern der Computer landet wieder im Windows. Dann habe ich manuell die Partitionen gelöscht und als freien Speicher gelassen und mit meiner DVD neu gebootet und installiert. Aber auch diesmal erschien nach Abschluss kein Auswahl-Menue.
Wie komme ich weiter?
Mit freundlichen Grüßen
-wegepilot-
Hallo wegepilot,
beachten Sie bei der Installation von Ubuntu auf einem UEFI System alle Hinweise, diese finden Sie auf der Linux Insider CD und Dies seteht auch in obigem Artikel. Etwas anderes noch: Bei UEFI Systemen wird der Bootmanager nicht normal im MBR der ersten festplatte installiert. Die Auswahl der Betriebssysteme erfolgt über das Bootmenü des UEFI Systems. Sehen Sie dort einmal nach, ob Sie einen Eintrag für Ubuntu finden. Mit freundlichen Grüßen,[ -d /sys/firmware/efi ] && echo UEFI || echo BIOS
Dirk Kleemann
Sehr geehrter Herr Kleemann,
ich war der irrigen Auffassung, dass mir automatisch ein Bootmanager aufgetan wird, wenn ich ein 2. Betriebssystem installiere. Durch Zufall bin ich darauf gekommen, dass ich beim Booten zuerst die Escape-Taste drücken muss, damit eine Info über den Bootmanager erscheint. Darin steht, dass ich die Taste F9 drücken muss. Nach F9 habe ich dann die Auswahl für Linux oder Windows. Im Ergebnis: Linux läuft!
Jetzt habe ich noch eine Frage zu Skype. Wie kann ich Skype unter Linux nutzen? Als Systemvoraussetzung wird u. a. genannt:
Qt 4.7
D-Bus 1.0.0
PulseAudio 1.0. (4.0 empfohlen)
Was ist das und wie kann ich das installieren?
Hallo wegepilot,
Ihre Auffassung zum Bootmanager war schon richtig, setzt aber voraus, dass die Platte mit MBR eingerichtet ist. Bei modernen Rechnern, die ursprünglich Windows 8 oder neuer haben, ist in vielen Fällen die Platte mit GPT eingerichtet. Dann kommt der Boot-Manager im UEFI zum Tragen. Das ist offenbar bei Ihrem Rechner der Fall.
Die Version 4.7 der Qt-Bibliothek gibt es seit September 2010, sollte also vorhanden sein.
D-Bus sollte bereits laufen. Sie können es mit dem Kommando
ps -ef | grep dbus
überprüfen. Dabei die Leerzeichen und den senkrechten Strich beachten. Als Ergebnis sollten mehrere Zeile Ausgabe erscheinen.
PulseAudio dient zum Verwenden von Mikrofon und Lautsprecher bzw. Kopfhörer.
VG
noha
Hallo wegepilot,
das mit dem Bootmanager ist ja nun geklärt, das ist bei UEFi manchmal in der Tat irreführend.
Sie müssen eigentlich nur Skype installieren, alles andere sollte vorhanden (PulseAudio) oder automatisch mit installiert werden. das Problem ist das Skype ja nun zu Microsoft gehört, daher wird die Linuxvariante noch schlechter als vorher gepflegt.
Dazu schalten Sie zuerst die Paketquelle Canonical Partners frei:
- Ubuntu Software Center starten
- Bearbeiten – Software-Paketquellen aufrufen.
- Auf dem Register Andere Software den Haken vor Canonical Partner setzen
- Fenster schließen und warten bis die Paketquellen (Zwischenspeicher) aktualisiert sind.
- Nach Skype suchen und auf installieren klicken.
Bei einem 64 Bit System muss noch zusätzlich Multiarch aktiviert werden, da Skype nur ein 32 Bit Programm ist:
- Terminal mit [Strg]+[Alt]+[t] öffnen
- Folgenden Befehl eingeben:
sudo dpkg --add-architecture i386
Nun kann Skype gestartet werden und sollte auch direkt funktionieren.
Durch den Befehl sudo wird der nachfolgende Befehl mit root-Rechten (entspricht dem Administrator in Windows) ausgeführt. Das Passwort das Sie eingeben müssen, ist das Passwort des Benutzers mit dem Sie im Linuxystem sind, dieses haben Sie bei der Installation erstellt. Das zweite häufige Problem ist, das scheinbar nichts angenommen wird, wenn Sie das Passwort eingeben, dies ist eine Sicherheitsfunktion, das Passwort wird angenommen, es werden nur keine Zeichen – auch keine Platzhalter * – bei der Eingabe dargestellt.
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Kleemann
Sehr geehrter Herr Kleemann,
ich weiß zwar nicht, wie es gelaufen ist, aber nach einem Neustart des Laptops funktioniert plötzlich die Sprache unter Skype, während das Video-Bild von Anfang an in Ordnung war. In den Audio-Optionen ist der Vermerk Virtual-Device jetzt durch “PulseAudio server (local)” ersetzt worden!
Nochmals herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Das Thema kann damit abgeschlossen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Friedrich Tiemann