Sehr geehrte Damen und Herren!
Ubuntu nutze ich auf einem Rechner älterer Bauart und auf einem Netbook Asus eee. Das Upgrade auf Ubuntu 15.10 gelang mit dem Rechner ohne weiteres. Beim Netbook wurde ein Upgrade weder spontan angeboten, noch ist die Aktualisierung mit dem Befehl Sudo update-manager –c möglich.
Es werden Dateien heruntergeladen, die Installation scheitert aber, weil der Ordner „boot“ zu wenig freien Platz bietet. Das ist auch bei dem erwähnten Rechner der Fall. Leeren des Mülleimers hilft nicht, der Befehl sudo apt-get clean bewirkt nichts, mit sudo apt-get autoremove tut sich zwar etwas im Terminal, aber der Mangel an freiem Speicherplatz bleibt bestehen.
Die Oberfläche Synaptic für Paketverwaltung habe ich installiert, die Handhabung ist mir aber nicht verständlich. Ich habe nur erfahren, dass bei falscher Bedienung vieles schief geht, zu erkennen an den Fehlermeldungen und dem Öffnen einer Webseite „Ubuntu intramfs-tools-package“ in englischer Sprache. Damit weiß ich nichts anzufangen
In den Jahreseditionen Linux Insider 2014 und 2015 habe ich eine Bedienungsanleitung für Synaptic nicht gefunden. Dort vermisse ich auch eine Suchfunktion, da bin ich mit der Papierausgabe besser bedient.
Die Begeisterung für Linux kann ich also nicht empfinden. Bei Windows vollziehen sich Aktualisierungen im Hintergrund, ohne dass man ein Terminal bemühen muss. Von Apple ganz zu schweigen. Ein Vorteil von Linux ist natürlich, dass es kostenlos ist und nicht alle paar Jahre durch eine neue Version ersetzt wird.
Vielleicht können Sie mir Ratschläge geben, wie ich künftig Aktualisierungen problemlos herunterladen und installieren kann.
Mit freundlichen Grüßen
F.Boye
Hallo Herr Boye,
Sie haben anscheinend eine zusätzliche Partition für /boot, hier befinden sich die Kernelimages und auch alle anderen Programme die zum Rechner start benötigt werden.
Normalerweise haben solche Partitonen etwa 200 MB, was auch reicht. Das Problem ist allerdings, das Sie über die Aktualisierungen öfter neue Kernel bekommen und die alten nicht automatisch gelöscht werden. Dies müssen Sie selbst vornehmen und so wieder Platz schaffen:
- Öffnen Sie ein Terminalfenster mit [Strg]+[Alt]+[t]
- Geben Sie dort folgende Befehle ein:
sudo apt-get -s autoremove --purge
Hier wird vorher getestet (-s = simulieren), welche Pakete das Paketsystem als unnötig definiert und deinstallieren würde.
- Enthält die Ausgabe nichts erhaltenswertes (praktisch also nur ältere Kernelversionen), führt man durch:
sudo apt-get autoremove --purge
Dadurch werden alle alten Kernel bis auf die beiden neuesten Kernel entfernt (situationsabhängig ist es auch möglich, dass manchmal drei Kernel verbleiben).
Durch den Befehl sudo wird der nachfolgende Befehl mit root-Rechten (entspricht dem Administrator in Windows) ausgeführt. Das Passwort das Sie eingeben müssen, ist das Passwort des Benutzers mit dem Sie im Linuxystem sind, dieses haben Sie bei der Installation erstellt. Das zweite häufige Problem ist, das scheinbar nichts angenommen wird, wenn Sie das Passwort eingeben, dies ist eine Sicherheitsfunktion, das Passwort wird angenommen, es werden nur keine Zeichen – auch keine Platzhalter * – bei der Eingabe dargestellt.
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Kleemann
Hallo Herr Kleemann, danke für die rasche Antwort. Ich habe Ihre Vorschläge gleich ausprobiert, es tut sich dann auch etwas im Terminal, aber das Ergebnis bleibt:
zu wenig Speicherplatz im Ordner /boot! Ob ich eine zusätzliche Partition für /boot habe
weiß ich nicht. Jedenfalls wurde Ubuntu im Netbook und im PC auf eine nicht partitionierte Festplatte installiert. – Mit der Passworteingabe habe ich keine Probleme.
Haben Sie noch eine Idee, wie ich die Aktualisierungen installieren kann?
MfG F.Boye
Hallo Herr Boaye,
es wäre gut, wenn Sie mir schreiben könnten was passiert ist. führen Sie den zweiten befehl also
sudo apt-get autoremove --purge
erneut auf und senden Sie mir die komplette Ausgabe.
Der Befehl listet alle gefundenen Pakete auf; die überflüssig sind und fordert Sie dann auf das Löschen zu bestätigen, das sieht in etwa so aus:
gnimli@aktuell:~$ sudo apt-get autoremove
Paketlisten werden gelesen… Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut.
Statusinformationen werden eingelesen…. Fertig
Die folgenden Pakete werden ENTFERNT:
linux-headers-4.2.0-16 linux-headers-4.2.0-16-generic
linux-image-4.2.0-16-generic linux-image-extra-4.2.0-16-generic
linux-image-extra-4.2.0-18-generic linux-image-extra-4.2.0-19-generic
linux-image-extra-4.2.0-22-generic linux-image-extra-4.2.0-23-generic
0 aktualisiert, 0 neu installiert, 8 zu entfernen und 1 nicht aktualisiert.
Nach dieser Operation werden 937 MB Plattenplatz freigegeben.
Möchten Sie fortfahren? [J/n]
(Lese Datenbank … 373630 Dateien und Verzeichnisse sind derzeit installiert.)
Entfernen von linux-headers-4.2.0-16-generic (4.2.0-16.19) …
Entfernen von linux-headers-4.2.0-16 (4.2.0-16.19) …
Der zusätzliche Parameter –purge, den Sie bitte mit eingeben, entfernt zusätzlich noch die Konfigurationsdateien.
Sie können den Inhalt des Fensters mit der Maus markieren und über das Kontextmenü in die Zwischenablage kopieren. Und dann per [Strg]+[v] hier einfügen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Kleemann
Hallo Herr Kleemann,
danke für Ihre mail vom 04.02.16. Ich habe Ihre Anweisungen befolgt, auf dem PC sind nun alle Aktualsierungen installiert. Das ASUS-Netbook weigert sich nach wie vor. Der Befehl sudo apt-get autoremove –purge ergibt als Antwort:
boye@boye-1005HA-AsusEee:~$ sudo apt-get autoremove –purge
[sudo] password for boye:
Paketlisten werden gelesen… Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut.
Statusinformationen werden eingelesen…. Fertig
0 aktualisiert, 0 neu installiert, 0 zu entfernen und 82 nicht aktualisiert.
boye@boye-1005HA-AsusEee:~$
Offenbar ist bereits alles gelöscht, was überflüssig war, aber der Speicherplatz im Ordner “boot” reicht immer noch nicht aus:
Die Systemaktualisierung benötigt 61,0 M an freiem Speicherplatz auf der Festplatte »/boot«. Bitte stellen Sie mindestens 11,8 M an zusätzlichem Speicherplatz auf der Festplatte »/boot« zur Verfügung. Leeren Sie beispielsweise den Müll und löschen Sie temporäre Pakete aus früheren Installationen mit dem Befehl »sudo apt-get clean«.
Das bedaure ich, weil das handliche Netbook von mir bevorzugt wird, es ist mir lieber als ein Tablet. Was könnte man noch tun? Ist die Handhabung der Synaptic-Paketverwaltung in einer der Linux-Insider-Ausgaben erklärt?
MfG F.Boye
Hallo Herr Boye,
bitte verwenden Sie die Antwortfunktion des ursprünglichen Themas. wenn Sie jedes mal ein neues Thema erstellen, wird es leider schnell unübersichtlich.
Eine Erklärung anderer Oberflächen der Paketverwaltung wie Synaptic hilft hier leider nicht. Da alle nur Aufsätze der eigentlichen Paketverwaltung sind. apt-get ist eine Stufe tiefer und der richtig Ansatzpunkt.
Ich müsste mir jetzt erst einmal einen Überblick über die Partitionierung die die Belegung. Geben Sie bitte folgenden Befehl ein und senden Sie mir die Ausgabe:
sudo fdisk -l
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Kleemann
Hallo Herr Kleemann,
hier erhalten Sie die Ausgabe auf den Befehl sudo fdisk -1:
boye@boye-1005HA-AsusEee:~$ sudo fdisk -1
[sudo] password for boye:
fdisk: Ungültige Option — 1
Usage:
fdisk [options]
fdisk [options] -l
fdisk -s
Options:
-b
-c[=
-h print this help text
-u[=
-v print program version
-C
-H
-S
boye@boye-1005HA-AsusEee:~$
Mit freundlichen Grüßen
F.Boye
Hallo Herr Boyle,
leider ist die Schriftart des Forums nicht ganz eindeutig bei den Zeichen l und I eine 1 sollte aber unterscheidbar sein.
Die Option des Befehls sudo fdisk -l ist ein kleines L.
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Kleemann
Hallo Herr Kleeman, hier ist die Antwort auf den Befehl sudo fdisk -l.
Sie wollen die Belegung der Festplatte erkunden? Das Netbook wurde mit W-XP geliefert. Nach Ende des Support durch Microsoft hatte ich die unpartitionierte Festplatte formatiert und Ubuntu installiert. Es sollte noch reichlich freier Speicherplatz da sein.
Mit freundlichen Grüßen F. Boye
Hallo Herr Boye,
es ist wie ich mir gedacht habe. Sie haben ein verschlüsseltes Dateisystem gewählt, dies wird mit Hilfe des Logical Volume Managements (LVM) gelöst. Darüber kann aber nicht gebootet werden, weshalb das Verzeichnis /boot auf einer zusätzlichen Partition ausgelagert wird. Dies ist die /sda1 bei Ihnen und diese ist voll.
in /boot finden sich die ganzen Kernelimages, die alten werden nicht automatisch gelöscht, daher ist die Partition bei ihnen voll und es kann kein neuerer Kernel installiert werden.
Eventuell müssen Sie die Einträge von Hand löschen. geben Sie bitte folgenden Befehl ein und senden Sei mir die Ausgabe. Der befehl gibt aus, welche Kernel installiert sind.
dpkg -l | grep linux-image
Tipp: Einfach den Befehl markieren und mit [Strg]+[c] in die Zwischenablage kopieren. Dann ein Rechtsklick auf das Terminalfenster und Einfügen auswählen. So vermeiden Sie Schreibfehler.
-
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Kleemann
Hallo Herr Kleemann,
mir ist nicht bewußt, bei der Installation von Ubuntu ein verschlüsseltes Dateisystem gewählt zu haben. Aber offenbar ist das nicht nur beim Netbook, sondern auch bei PC so gewesen.- Wenn ich im Terminalfenster den Rechtsklick anwende, sind die Optionen “Kopieren” und “Einfügen” ausgegraut – läßt sich das ändern? Außerdem habe ich momentan große Probleme mit dem Internet, der belgische Provider Proximus will das nächste Woche in Ordnung bringen. Bis dahin muss ich die Infos für Sie im Format .odt auf einem Stick speichern (mit dem Netbook komme ich nicht ins Internet) und mit einem Windows-Rechner in die Korrespondenz einfügen.
Ich hoffe, Sie können etwas damit anfangen.
Mit freundlichen Grüßen F.Boye
Hallo Herr Boye,
Sie müssen mit der Maus Text im Terminal markieren, dann können Sie es kopieren. Einfügen ist so lange ausgegraut, wie sich kein Text in der Zwischenablage befindet.
Die Ausgabe des Befehls ergibt, ja das sich noch eine Reiher Linxukernels auf dem Rechner befinden, sie sind also gar nicht gelöscht worden. dazu passt die Ausgabe vom 23.2. nicht.
Versuchen Sie noch einmal den Befehl
sudo apt-get autoremove --purge
Ansonsten sollten Sie eine andere grafische Paketverwaltungsoberfläche verwenden, das Ubuntu Software Center zeigt diese Pakete leider nicht an. Installieren Sie Synaptic und suchen Sie damit nach den linux-image und linux-headers Paketen und löschen Sie die alten. 3.13.0. 80 und 77 sollten Sie im System lassen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Kleemann