Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
ich schicke voraus, dass ich ein 82jähriger absoluter Laie in Sachen Computernutzung bin. Ich bitte deshalb um eine möglichst laienverständliche Antwort auf meine Fragen. Danke!
1. Ich habe im Text des Sonderheftes insgesamt 39 Schreibfehler entdeckt. Dabei handelt es sich überwiegend jeweils um zwei Buchstaben (f in Kombination mit einem weiteren Buchstaben).
Im allgemeinen wird davor gewarnt, z. B. E-Mails mit Schreibfehlern zu öffnen. Es könnte sich um Betrugsversuche handeln.
Wie sind die Schreibfehler in Ihrem Sonderheft zu bewerten?
2. im Sonderheft werden zwei Wege zur Installation von Windows 11 beschrieben:
„Wie Sie Windows 10 ohne Risiko auf Windows 11 upgraden (?)“ und
„Wie Sie Windows 11 komplett neu installieren“.
Ich benutze ein etwa 10 Jahre alten Laptop mit Windows 10.
Welchen Weg empfehlen Sie mir?
Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen.
Dr. Bernd Golle
Hallo Herr Golle,
Welchen Weg empfehlen Sie mir?
Sie müssen sich selber entscheiden ob Sie eine komplette Neuinstallation (ohne eigen installierte Programme und Daten mitzunehmen) oder ein Upgrade ( mit den Programmen und Daten) durchführen wollen.
Ich würde meine Daten sichern und eine neu installation durchführen, da damit der Rechner von allen Altlasten befreit wird.
Nach der neu Installation können Sie Ihre Daten zurückspielen und eventuelle Programme neu installieren.
MfG
Jürgen (ein Nutzer des Forums wie Sie auch)
Hallo Herr Golle,
zu Ihrem Punkt 1.:
Dazu kann der Computerclub leider nichts sagen. Fragen Sie bitte den Herausgeber. Vielleicht weiß er mehr.
Zu Ihrem Punkt 2.:
Da Ihr Laptop etwa 10 Jahre alt ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er die Mindestsystemanforderungen für Windows 11 nicht offiziell erfüllt, insbesondere in Bezug auf TPM 2.0 und Secure Boot (UEFI):
Ein etwa 10 Jahre alter Laptop mit Windows 10 wird die offiziellen Mindestsystemanforderungen für Windows 11 in der Regel nicht erfüllen.
Die Knackpunkte bei alter Laptop-Hardware
Der Hauptgrund, warum das Upgrade fehlschlagen wird, liegt in den strikten Sicherheitsanforderungen von Microsoft:
- TPM 2.0 (Trusted Platform Module): Dies ist ein Sicherheitschip. Laptops, die älter als etwa 4–6 Jahre sind, haben diesen Chip oft gar nicht eingebaut oder nur in der älteren Version 1.2. Ohne TPM 2.0 blockiert Microsoft das offizielle Upgrade.
- Secure Boot (UEFI): Ältere Laptops verwenden oft noch das klassische BIOS statt der modernen UEFI-Firmware, oder UEFI mit deaktiviertem Secure Boot. Secure Boot muss für Windows 11 aktiviert sein.
- Prozessor (CPU): Microsoft hat eine Liste von offiziell unterstützten Prozessoren. Ein 10 Jahre alter Prozessor ist fast sicher nicht auf dieser Liste.
Ihre Optionen
Sie haben grundsätzlich drei Möglichkeiten:
1. Offizielles Upgrade versuchen (Geringe Erfolgschance)
- Voraussetzung: Sie prüfen, ob Ihr Laptop die Anforderungen unerwarteterweise doch erfüllt.
- Wie: Laden Sie die kostenlose PC-Integritätsprüfung (PC Health Check App) von Microsoft herunter und führen Sie sie aus.
- Ablauf: Wenn die App grünes Licht gibt, können Sie das Upgrade über Windows Update oder den Installationsassistenten starten.
2. Upgrade mit Workaround/Trick (Höheres Risiko)
- Voraussetzung: Der Laptop erfüllt die grundlegenden Anforderungen (64-Bit-CPU, mind. 8 GB RAM), aber die Sicherheitsanforderungen (TPM/Secure Boot) fehlen.
- Wie: Sie müssen einen der im Sonderheft beschriebenen Wege nutzen, der die Hardwareprüfung umgeht (meist in Verbindung mit einer Neuinstallation, aber auch für Upgrades möglich). Gängige Tools wie Rufus bieten diese Option beim Erstellen des Installations-USB-Sticks.
- Risiko: Microsoft rät von der Installation auf nicht unterstützter Hardware ab und warnt davor, dass diese PCs in Zukunft möglicherweise keine Sicherheitsupdates mehr erhalten (obwohl sie diese derzeit meist noch bekommen). Dies geschieht auf eigene Gefahr.
3. Bei Windows 10 bleiben (Sicherste Option)
- Empfehlung: Für maximale Stabilität und garantierte Sicherheit bleiben Sie einfach bei Windows 10.
- Ihr System ist für Windows 10 optimiert, und es gibt keine Hardware-Inkompatibilitäten oder das Risiko, zukünftige Sicherheitsupdates zu verlieren.
**************************************************************************************
Hier ausführlicher:
Die Wahl des Installationswegs hängt also davon ab, ob Sie die Hardwareanforderungen umgehen müssen und wie stabil Ihr aktuelles Windows 10 ist.
Empfehlung
Prüfen Sie zuerst, ob Ihr Laptop die Mindestanforderungen erfüllt:
- Führen Sie den offiziellen PC-Integritätscheck von Microsoft aus (Suchen Sie auf der Microsoft-Website danach). Dies ist der schnellste Weg, um die Kompatibilität zu prüfen.
- Suchen Sie im BIOS/UEFI nach Einstellungen für TPM und Secure Boot. Manchmal sind diese Funktionen vorhanden, aber nicht aktiviert.
Mögliche Szenarien und empfohlene Wege
Szenario 1: Ihr Laptop erfüllt alle Mindestanforderungen (?)
Wenn Ihr 10 Jahre alter Laptop unerwarteterweise alle Anforderungen doch erfüllt:
- Empfohlener Weg: Upgrade („Wie Sie Windows 10 ohne Risiko auf Windows 11 upgraden“).
- Vorteil: Bequem, da alle Ihre Programme, Dateien und Einstellungen erhalten bleiben.
- Nachteil: Übernimmt eventuell „Altlasten“ oder Inkompatibilitäten von Windows 10.
- Alternative: Komplett neu installieren („Wie Sie Windows 11 komplett neu installieren“).
- Vorteil: Sorgt für ein sauberes, stabileres System ohne Altlasten, was die Leistung verbessern kann.
- Nachteil: Erfordert eine aufwändige Datensicherung und Neuinstallation aller zusätzlichen Programme. Bei alter Hardware ist dies oft die nachhaltigere Lösung für maximale Stabilität.
Szenario 2: Ihr Laptop erfüllt die Mindestanforderungen nicht (wahrscheinlichster Fall)
Wenn wichtige Komponenten wie TPM 2.0 fehlen, ist das offizielle Upgrade über Windows Update nicht möglich.
- Empfohlener Weg: Komplett neu installieren (mit Workaround/Trick).
- Grund: Sie müssen das Installationsmedium (z.B. mit dem Rufus Tool) so vorbereiten, dass die Hardware-Checks auf TPM, Secure Boot und ggf. RAM umgangen werden. Dies ist ein Prozess, der einer Neuinstallation ähnelt.
- Wichtiger Hinweis: Microsoft rät von der Installation auf nicht unterstützter Hardware ab und kann in Zukunft die Sicherheitsupdates für diese Geräte einstellen. Dies ist ein Risiko, das Sie eingehen.
- Vorteil: Sie können Windows 11 nutzen.
- Nachteil: Keine Garantie für zukünftige Updates oder Stabilität. Höherer manueller Aufwand.
Fazit für Ihren 10 Jahre alten Laptop
Da die offizielle Unterstützung für Ihren Laptop sehr unwahrscheinlich ist, sollten Sie überlegen, ob Sie nicht einfach bei Windows 10 bleiben, das mit einem kleinen Trick bis Oktober 2026 noch mit Updates versorgt wird. Diesen Trick kann ich Ihnen bei Interesse „verraten“.
Wenn Sie Windows 11 unbedingt wollen:
- Sichern Sie alle Ihre wichtigen Daten!
- Wählen Sie die komplette Neuinstallation (mit dem nötigen Trick, um die Anforderungen zu umgehen).
- Dies liefert die beste Chance auf ein einigermaßen stabiles System auf nicht unterstützter Hardware.
Dieser YouTube-Kanal bietet eine Anleitung, wie man Windows 11 mit dem Rufus-Tool auf ältere PCs installieren kann.
Windows 11 installieren auf alten PC – Rufus Trick
MfG
Li
Guten Tag Herr Golle,
gerne leite ich Ihnen das Lob der Redaktion weiter, dass Sie die Rechtschreibfehler und die damit verbundenen Risiken erkannt haben und diese hinterfragen.
Selbstredend möchten wir die Rechtschreibfehler schnellstmöglich beheben, und möchten Sie daher bitten uns einmal den Titel des Sonderheftes zu nennen, welches Sie erhielten. So können wir dieses noch einmal prüfen und Korrekturen vornehmen.
Mfg
Racoon
Computerwissen Club Support – Team