Hallo,
ich habe von einem Bekannten einen USB-Stick zum Überspielen einiger Dateien erhalten. Da sich dieser Stick nicht einhängen ließ, wollte ich ihn erstmal neu partitionieren und formatieren. Dabei erhielt ich die angehängte Fehlermeldung. Lässt sich da noch etwas retten oder ist der Stick unwiederbringlich defekt?
Mit freundlichen Grüßen
Juergen51
Hallo Juergen51,
es gibt eine einfache Möglichkeit, den Namen (Volume-Label) nachträglich unter Ubuntu zu vergeben, ohne den Stick neu formatieren zu müssen und dabei die Fehler zu riskieren.
Da Sie den Stick mit dem Dateisystem FAT32 formatiert haben (wegen der hohen Kompatibilität, die im letzten Schritt verwendet wurde), nutzen Sie das entsprechende Linux-Tool:
Namen nachträglich vergeben (Volume-Label ändern)
Sie müssen ein Terminal-Tool verwenden, um das sogenannte Volume-Label zu ändern, ohne die gesamte Partition neu zu formatieren.
1. Identifizieren Sie die Partition
Ich gehe wieder davon aus, dass Ihr Stick /dev/sdb1 heißt (bitte prüfen Sie dies erneut mit sudo fdisk -l, falls Sie unsicher sind).
2. Name für FAT32-Dateisystem ändern
Verwenden Sie das Dienstprogramm mlabel. Dieses ist normalerweise in Ubuntu vorinstalliert.
- Öffnen Sie das Terminal (Strg+Alt+T).
- Heben Sie die Einhängung (Unmount) des Sticks auf.
- Wichtig: Der Stick muss ausgehängt sein, um das Label zu ändern.
- Klicken Sie dazu im Dateimanager auf das „Auswerfen“-Symbol neben dem Stick oder verwenden Sie den folgenden Befehl:
sudo umount /dev/sdb1
- Vergeben Sie den neuen Namen (Volume-Label).
- Ersetzen Sie
NEUER_STICKNAMEdurch den gewünschten Namen. Beachten Sie: Bei FAT32 dürfen Namen maximal 11 Zeichen lang sein, keine Leerzeichen enthalten und sollten nur Großbuchstaben und Zahlen verwenden (obwohl Kleinbuchstaben oft funktionieren). - Beispiel (für den Namen „DATEN_STICK“):
sudo mlabel -i /dev/sdb1 ::DATEN_STICK
- Die Option
-i /dev/sdb1gibt die zu ändernde Partition an. ::trennt den Partitionsnamen vom neuen Label.
- Ersetzen Sie
3. Kontrolle
Nachdem der Befehl erfolgreich war, ziehen Sie den Stick kurz ab und stecken ihn wieder ein. Er sollte nun mit dem neuen, von Ihnen gewählten Namen erscheinen.
Warum die Neuformatierung fehlschlägt
Dass die grafische Formatierung erneut fehlschlägt, liegt wahrscheinlich daran, dass das grafische Tool (oft die „Laufwerke“-Anwendung) bei der Erstellung des Dateisystems auf die alte, fehlerhafte Partitionstabelle oder Mount-Einstellungen zugreift, die Sie nur durch die radikalen Terminal-Befehle beheben konnten.
Solange Sie den Stick nach der Terminal-Reparatur nur mit mlabel umbenennen, bleibt das funktionierende Dateisystem intakt und Sie vermeiden den Fehler. Sie müssen also nicht auf Windows zurückgreifen.
MfG
Li