Sehr geehrter Herr Beisecker,
da ich schon viel von Ihren Beiträgen profitiert habe, stelle ich nachfolgende Frage zum Thema “Browserwahl”.
Wie Sie schon bemerkt haben, nutze ich den BitBox – auch wenn er etwas langsam ist beim ersten Aufruf, aber mir geht Sicherheit vor Schnelligkeit. Nun schreiben Sie in Ausgabe 6 des PC-Anwender-Handbuchs einen ausführlichen Beitrag zum Browser “CLIQZ”, der insbesondere vor sammelwütigen Webseiten schützen soll.
Meine Frage daher: Wie sieht es mit der sonstigen Sicherheit dieses Browsers aus? Ist der Schutz vor dem Ausspieoniertwerden sein einziger Vorzug gegenüber BitBox? Kann man angeben, wie sich beide Browser sicherheitstechnisch generell unterscheiden?
Sollte man evtl. beide – je nach Aufgabe – nutzen?
Mit freundlichen Grüßen
alamogordo
Sehr geehrter alamogordo,
technisch sind die beiden Browser sehr unterschiedlich und das gilt auch für die Sicherheit.
BitBox läuft in einer virtuellen Rechnerumgebung unter Linux. Daher sind hier für Windows entwickelte Schadprogramme wirkungslos, außerdem läuft der virtuelle Rechner in einer abgeschotteten Speicherumgebung. Daher können auch lauffähige Schadprogramme nicht auf zum Beispiel die Festplatte zugreifen oder auf andere Programme im Speicher. Auch Windows-Systemprogramme sind nicht angreifbar. Ein spezieller Tracking-Schutz wie bei CLIQZ ist nicht vorhanden, wohl in der Firefox-Version der allgemeine Tracking-Schutz von Firefox.
Die Besonderheit von CLIQZ ist der Tracking-Schutz und das Anonymisieren der Suchmaschinen-Anfragen. Wird unter CLIQZ ein Schadprogramm aktiv, kann es zum Beispiel im Fall eines Erpresser-Trojaners alle Daten verschlüsseln und Windows sperren. Davor schützt BitBox.
Eine “eierlegende Wollmilchsau”, also ein in allen Bereichen sicherer Browser existiert derzeit nicht. Er müsste in einer virtuellen Umgebung laufen, einen VPN-Tunnel verwenden, seinen Fingerabdruck (Fingerprint) verfälschen und alle Aktivitäten im Internet anonymisieren und nichts davon speichern.
Ich bin aber zuversichtlich, dass ein solcher Browser mit der Zeit verfügbar sein wird. Durch die Konkurrenzbeobachtung werden die Hersteller auf interessante Funktionen der Mitbewerber aufmerksam und bauen diese nach und nach in ihre Browser ein. Ein Beispiel ist Opera, das im Beta-Test einen VPN-Tunnel hat, als derzeit erster Browser-Hersteller (wenn man von Bundles wie dem Tor-Browser absieht).
Mit freundlichen Grüßen
Michael-Alexander Beisecker
Schön, dass Ihre Frage beantwortet wurde!
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Sehr geehrter Herr Beisecker,
besten Dank für Ihre sehr erklärende Antwort. Bei Abwägen der Vor- und Nachteile bleibe ich beim BitBox.
Neben meinem Desktoprechner nutze ich einen Laptop mit Linux-Ubuntu (noch 14.04 LTS), überwiegend nur für sensible Aufgaben wie Online-Banking. Es gibt von Sirrix auch eine Linux-Version des BitBox. Meine Anregung – vielleicht im Redaktionsumfeld -:Im Linux-Insider einen Beitrag zur Installation dieses Browsers, wobei die notwendigen Terninalbefehle vielleicht wieder unter “www.inside-linux.de/terminal-befehle” aufgelistet werden sollten.
Ich habe das schon einmal vor über einem Jahr ähnlich angeregt, leider erfolgte weder eine zu- noch ablehnende Reaktion.
Mit sehr freundlichen Grüßen
alamogordo
Sehr geehrter alamogordo,
mit BitBox sind Sie auf der sicheren Seite, gerade im Hinblick auf die Erpresser-Trojaner-Welle.
Danke für Ihren Hinweis auf das Linux-Thema. Da ich selbst nicht für Linux-Insider tätig bin, gebe ich Ihren Hinweis an die Linux-Redaktion weiter.
Viele Grüße
Michael Beisecker
Hallo alamogordo,
Ihren Hinweis vor einem Jahr habe zumindest ich nicht gesehen. Sinn macht die Bitbox unter Linux meiner Meinung nach momentan wenig.
Dir Firma Sirix gibt zwar an, das es Bitbox als Open Source in der Version 1.01 gibt und auch die Systemvorausetzungen sind genannt, aber auf der Webseite lässt sich kein Download finden auch beim Hinweis auf ein PDF mi der Installationsanleitung fehlt der Link zu dem PDF.
Ich glaube es ist in diesem Fall eine klare Aussage von haben wir auch, aber ohne Inhalt. Die Versionsnummer 1.01 deutet auch auf ein frühes Stadium hin, etwas sich seit über einem Jahr nicht geändert hat.
Falls Sie andere Webseiten als Beantwortete Frage von dirkkleemann Mai 10, 2016
Sehr geehrter Herr Kleemann,
besten Dank für Ihre Antwort. Sie haben Recht: Meine Nachfrage bei Sirrix ergab, dass es keine Version für Linux (mehr) gibt.
Mit freundlichen Grüßen
alamogordo